Über Karate

Die Geschichte des Karate – eine Kampfkunst mit langer Tradition

Die Wurzeln fast aller asiatischen Kampfkünste, so auch die des Karate, liegen im Shaolin Kloster in China und gehen bis ins Jahr 523 nach Christus zurück, als Bodhidharma die dortigen Mönche in Zen Meditation und gymnastischen Körperübungen, die vermutlich aus dem indischen Kampfsystem Vajramushti stammten,
unterrichtete.

Vermischt mit anderen alten chinesischen Kampfkünsten entstand hieraus Quan-fa, das heute eher als Kung-Fu bekannt ist. Im 16. Jahrhundert wurden dem Quan-fa taktische Verhaltenstechniken sowie die Kunst der Vitalpunktstimulation beigefügt (So wie mit Akupunktur Heilung erzielt wird, kann man durch das negative Stimulieren bestimmter Körperpunkte den Gegner kampfunfähig machen).

Schon seit jeher hatte die kleine Insel Okinawa, südwestlich von Japan intensive Kontakte zu China. Dort wurde eine Kampfkunst geübt, die vermutlich von chinesischen Quan-fa Meistern eingeführt wurde, sich wiederum mit heimischen Kampfformen vermischte und, als 1429 das Tragen von Waffen auf Okinawa verboten wurde, zu ihrer Blüte kam. Die Kampfkünste blieben bis 1905, als Meister Itosu Karate einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machte und an den Schulen Okinawas einführte, geheim. Okinawa war im 19. Jahrhundert von Japan annektiert worden, doch erst durch die Öffnung fand Karate 1921, als Gichin Funakoshi in einem Studentenwohnheim in Japan ein Dojo eröffnete, seinen Weg nach Japan. Funakoshis Karatestil wurde später Shotokan genannt, nach dem Namen seines ersten Dojo (Shoto = Pinienrauschen, kan = Haus).

Es war Masatoshi Nakayama, ein Schüler Gichin Funakoshis, der nach dessen Tod ein Wettkampfsystem für das Karate ausarbeitete und zusammen mit Nishiyama und Obata 1949 die Japan Karate Association (JKA) gründete. Seit 1964 ist die JKA in Deutschland aktiv, zuerst vertreten durch Hirokazu Kanazawa, dann, seit 1969, von Hideo Ochi, der bis heute hier äußerst erfolgreich als Bundestrainer arbeitet. Seiner Arbeit haben es die Karateka unter anderem zu verdanken, dass dieser Sport auch in Deutschland immer wieder neue Anhänger findet.

Wolfgang Oswald